Warum sind Afrikanische Wildhunde so gefährdet?
Afrikanische Wildhunde (African Wild Dogs / Africa Painted Dogs - Lycaon pictus) sind vor allem wegen der fortschreitenden Fragmentierung ihres Lebensraums, Konflikten mit menschlichen Aktivitäten und Infektionskrankheiten gefährdet. Der geschätzte Rückgang der Populationsgröße des Afrikanischen Wildhundes ist aufgrund der Neigung der Art zu Populationsschwankungen ungewiss. Sicher ist jedoch, dass der Afrikanische Wildhund nach dem Äthiopischen Wolf das am stärksten gefährdete Raubtier in Afrika ist. In Südafrika leben weniger als 550 von ihnen in freier Wildbahn, und es gibt nur noch 39 verschiedene Unterpopulationen in Afrika. Afrikanische Wildhunde brauchen große Gebiete, um sich selbst zu versorgen und um eine genetische Vielfalt und Nachhaltigkeit der Populationen zu gewährleisten.
Photographer: Roland Steffen - Pictures not to be used without my explicit permission.
Die Hauptgründe, warum Afrikanische Wildhunde so gefährdet sind, sind einigermaßen gut bekannt. Dazu gehören die extreme Empfindlichkeit gegenüber der Fragmentierung des Lebensraums als Folge des weiträumigen Verhaltens, Konflikte mit Viehzüchtern und Wildhaltern, versehentliche Tötungen durch Schlingen und Verkehrsunfälle sowie Infektionskrankheiten. Alle diese Ursachen stehen im Zusammenhang mit dem Eindringen des Menschen in den Lebensraum der Afrikanischen Wildhunde. Es ist unwahrscheinlich, dass dies im größten Teil des historischen Verbreitungsgebiets dieser bedrohten Art rückgängig gemacht werden kann. (IUCN)
Ist die Wilderei ein Grund dafür, dass Afrikanische Wildhunde so gefährdet sind?
Der größte Teil der Wildtiere unseres Planeten lebt in ärmeren, ländlichen Gebieten. Die Wilderei und der illegale Fleischhandel sind in den meisten Teilen Afrikas weit verbreitet. Eine der vielen Methoden, mit denen Wildtiere zur Nahrungsgewinnung gefangen werden, ist die Schlingenjagd. Die Schlingenjagd ist in den staatlich ausgewiesenen Wildtierreservaten Südafrikas illegal. Obwohl das Ziel der Jäger in der Regel Antilopen sind, enden die Schlingen oft tödlich für gefährdete Wildtiere.
Afrikanische Wildhunde sind besonders gefährdet, als Beifang in die von Wilderern ausgelegten Schlingen zu geraten. Wenn sich ein Hund in einer Schlinge verfängt, wird der Rest des Rudels höchstwahrscheinlich zurückgehen, um das fehlende Individuum zu finden. Dies führt oft dazu, dass weitere gefährdete Afrikanische Wildhunde gefangen werden, wenn mehrere Schlingen in demselben Gebiet ausgelegt wurden. Ein ganzes Rudel kann getötet werden.
Im Februar 2019 sind wir in Namibia selber Zeuge von Wilderei geworden. Während einem Volontariats-Einsatzes in einem Wildreservat von Naankuse wurden zwei Wildhunde erschossen und ein dritter Wildhund so schwer verletzt, dass er die nachfolgende Operation leider nicht überlebt hat.
Wie kann ich den Erhalt von Afrikanischen Wildhunden unterstützen?
Unser Wildlife Trust The Wild Bokeh verwendet Spenden gezielt für Organisationen, die wir persönlich kennen und bei denen wir sicher sein können, dass das Geld direkt zum Schutz der Tiere eingesetzt wird. Derzeit prüfen wir ein Projekt von National Geographic, das von der Biologin Rosemary J. Groom in Simbabwe geleitet wird.